Beny Steiner

Schloss Tarasp, Tarasp, 7. August – 31. Oktober 2021.

Soloausstellung der Fotografin Beny Steiner.

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Beny Steiner geboren 1950 als Bernadette Steiner in den Schweizer Alpen in Klosters, ist wie man im Engadin sagt, eine Randulina. Eine Schwalbe, die aus ihrem heimatlichen Graubünden in die weite Welt hinausgeflog, um später in das heimatliche Nest zurückzukehren. Manche Bündner Randulins verschlug es nur knapp über ihre Täler hinaus, Beny Steiner wanderte schon in den jungen Jahren, mit 17, mit ihrem ersten Partner nach Kabul, Afghanistan aus. Als sie später nach Europa zurückkehrte und Arbeit als Model fand, waren die Modestädte Milan, Paris, London, Amsterdam, Hamburg, Düsseldorf und Barcelona ihr täglicher Laufsteg. Seit 2008 ist die umtriebige talentierte Steiner zurück und niedergelassen in Scuol.
Was alles zwischen der Modekarriere und der Rückkehr geschah, ist eine grosse Schleife einer einmaligen kreativen Karriere. Aus dem Model wurde eine Stylistin mit sehr prägsamen, eigenen Stil; aus der Stylistin wurde eine Fotografin, die ihren eigenen roten Faden an Sinn fürs Herrichten und Komposition sehr deutlich weiterführte.
In den 1970ern war es nämlich so, dass Stylisten nicht selbstverständlich den Models zur Verfügung gestellt wurden, und Models ihre eigenen Kleider und Schminkmaterialien mitbringen und anlegen mussten. Daraufhin, durch das eigene sich Herrichten, entwickelte Beny Steiner schnell eine besondere Gabe mit eigenem Stil, wurde selbst nicht nur als Model sehr gefragt (zb posierte sie für Salvator Dalí in Cadaqués), sondern auch eben als Stylistin. Nach Zusammenarbeiten mit berühmten Fotografen, wie dem Schweizer-Amerikaner Raymond Meier, begann sie 1987 selbst eigenständig zu fotografieren. Nach Editorial Shoots für Magazine und Magazincovers fotografierte sie in den 90ern immer mehr Freunde und Familie bei sich oder bei ihnen zu Hause.

Diese Bilder verkörpern poetische Beny Steiners Werdegang: Fotografien durch das Auge, durch die Linse, durch die Erfahrung und Erlebnisse einer Frau von Welt – von Menschen, die so nah und verbunden scheinen, wie die eigene Heimat.