Wenn Kacheln Shakespeare spielen

Hat gestern am 1. August in S-chanf eröffnet: Claudia Wieser in der Galerie Von Bartha.

Seit 2006 verfügt die 1970 von Margareta und Miklos von Bartha gegründete Basler Galerie Von Bartha (ursprünglich „Galerie Minimax“) über einen Ableger im Engadin, in einem Patrizierhaus in S-chanf. Seit 2008 führt Sohn Stefan von Bartha die Galerie, mit der Familie zusammen.

Für diese Solo-Ausstellung im Engadin hat sich die in Berlin lebende Künstlerin Claudia Wieser den Titel « Comedies, Histories and Tragedies » von Shakespeare ausgeliehen, um zu untermalen, dass es ihre Absicht war, die Räumlichkeiten wie ein Theater zu bespielen. Mit Tapeten aus Collages erweitert sie optisch die Architektur. Und ihre Kunstwerke werden wie Schauspieler zum Leben erweckt die auf Podesten sich dem Publikum präsentieren.

Wo sonst Sockel für Kunstwerke rein für ihre Funktionalität kreiert werden, erwecken die farbenfrohen mit selbstgebrannten Kacheln bedeckten Podeste von Claudia Wieser den Wunsch diese sich selbst in die Wohnung zu stellen, vielleicht als Bar ? Denn ist auch nicht das Hinstellen eines Glases die Vorstufe von Heiterkeit und das Eintreten auf eine weitere Bühne . . . Shakespeare’s « Comedies, Histories and Tragedies », auch oft „Shakespeare’s First Folio“ genannt beinhaltete 36 seiner Stücke und wird heute noch als eines der einflussreichsten Bücher der Literaturgeschichte gewertet (1623 veröffentlicht und beinhaltet den „Kaufmann von Venedig“, „Hamlet“, „Romeo & Julia“, „McBeth“, „King Lear“, „Othello“…). Ein schönes Erfolgsziel für eine Künstlerin. Nun Vorhang auf im Engadin für ein Ballett an Heiterkeit, Farbenexplosion, und Romantik zwischen Kacheln und Spiegeln.

www.vonbartha.com

Somvih 46, Ch-7525 S-chanf.