Vernissage – Jani Leinonen
Stalla Madulain Via Principela 15, Madulain, SchweizDer finnische Künstler Jani Leinonen verwandelt die Stalla Madulain in eine atemberaubende Lichtkapelle und bietet dem Betrachter ein fast übersinnliches Erlebnis.
Die Kunstpilger der Welt haben ein neues Ziel in der Schweiz: Jani Leinonens Kapelle
der Reue verbindet sich mit den gleichen frommen Energien von Kunst Sanktuarien wie Ellsworth Kellys Austin im Blanton Museum, Olafur Eliasson's Rainbow Panorama in Aarhus und Rothko Chapel in Houston.
Leinonen nutzt für seine Arbeiten die Merkmale der über 500 Jahre alten Scheune, die Bogenfenster und die kathedralenartige Höhe. In Zusammenarbeit mit der wohl weltbesten Glasmanufaktur, der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München, verwandelt er den Raum in ein dramatisches und zugleich ruhiges Lichtspektakel. Angesichts der Verbindung der Glasmalereitechnik mit der Religion, vermittelt Leinonens Kapelle ein Gefühl der Göttlichkeit. Der Raum aber fühlt sich nicht an wie ein Haus Gottes, sondern wie ein Ort der Anbetung an die Sonne, die Natur oder die Menschheit.
Biographie
Jani Leinonen (*1978) lebt und arbeitet in Helsinki. Er spielt mit den Systemen der Warenbörse, der Politik und deren Marketingstrategien. Er greift Symbole und Marketingtaktiken an, macht sie zu Objekten des Spottes und stellt klischeehaft unsere vorbestimmte Konsumgesellschaft und den wirtschaftlichen Alltag dar. Leinonen nimmt die Aspekte unserer modernen Welt auf und präsentiert sie auf sehr nachdenkliche Weise. Zu den Projekten des Künstlers gehören die Veröffentlichung einer Reihe von werbeähnlichen Videos von Kelloggs Figur Tony the Tiger, die durch eine erwachsene Welt aus Prostitution, Polizeigewalt und Selbstmordattentätern geht (2015); die Eröffnung eines falschen Fastfood-Restaurants namens Hunger King in Budapest, Ungarn (2014), zur Bekämpfung der Anti- Homeless-Aktionen der ungarischen Regierung; und die Gründung einer gefälschten terroristischen Organisation namens Food Liberation Army, die Ronald McDonald, das Maskottchen der McDonald Fastfood-Kette, im Jahr 2011 entführt und hingerichtet hat.
Leinonen absolvierte 2002 die Akademie der Bildenden Künste in Helsinki und seine Werke wurden in Finnland und international in grossem Umfang ausgestellt, u.a. im Nordischen Pavillon der 53. Biennale in Venedig, in der Galerie Gmurzynska, im Wilhelm Hack Museum Ludwigshafen, im Frankfurter Kunstverein und im ARoS Aarhus Art Museum. Im Jahr 2015 hatte Leinonen eine erfolgreiche Retrospektive im Kiasma Museum of Contyemporary Art, Helsinki, mit dem Titel The School of Disobedience, die 2016 mit ARoS Aarhus fortgesetzt wurde. Im Dezember 2016 erhielt Leinonen den Finnland-Preis des Ministeriums für Bildung und Kultur, der für eine bedeutende künstlerische Karriere, eine aussergewöhnliche künstlerische Leistung oder einen vielversprechenden Durchbruch verliehen wird.
http://janileinonen.com instagram @jani.leinonen